Derzeit wird im Landtag über den Haushalt 2025 beraten. Im vorliegenden Entwurf sind Kürzungen der Mittel im Aidshilfebereich in Höhe von 35% geplant. Diese Kürzungen der Landesmittel zerschlagen die Strukturen und Angebote der Aidshilfe Ahlen e.V., Beratungsstelle für den Kreis Warendorf! Schon jetzt ist die Beratungsstelle unterfinanziert und beschäftigt derzeit eine pädagogische Fachkraft mit 34 Wochenstunden, dies entspricht einem Stellenanteil von 87,8 %.

Sie ist im ländlich geprägten Flächenkreis mit 13 Städten und Gemeinden für mehr als 282.000 Menschen zuständig.

Wie sollen alle Aufgaben mit noch weniger Personalkraft geleistet werden:

Telefonische, emailgestützte und persönliche Beratung zu Fragen aus dem Themenfeld HIV/Aids und andere STI; telefonische, emailgestützte und persönliche Beratung und Begleitung von Menschen, die mit HIV leben; Vermittlung und Begleitung in HIV-Therapie (außerhalb des Kreises Warendorf) sowie in weitere Angebote; Förderung der Selbsthilfe durch Treffen für Frauen, die mit HIV leben; Plattform für das Queere Netzwerk Kreis Warendorf; Aufbau neuer Stammtische unterm Regenbogen z.B. in Ahlen; Entwicklung und Durchführung von Aufklärungsveranstaltungen zu Themen wie HIV/Aids/STI, Partnerschaft, Verhütung und Vielfalt in schulischen und außerschulischen Zusammenhängen, sexuelle Bildung; Durchführung des Schnelltestangebots auf HIV, HCV und Syphilis, inklusive der bedarfsgerechten Vermittlung und Begleitung in weiterführende Diagnostik und Behandlung, Brückenfunktion ins Gesundheitssystem; Öffentlichkeitsarbeit/ Aktions- und Informationsstände/ Pressearbeit/ Homepagepflege/ Präsenz in sozialen Netzwerken (Instagram, Facebook); Koordination Spritzenautomatenprojekt: 11 Safer-Use-Automaten in 10 Städten/Gemeinden im Kreis Warendorf; Netzwerkarbeit: landesweit (Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW, Landesarbeitsgemeinschaft Drogen / Haft in NRW; ab 2025: Landesarbeitsgemeinschaft Herzenslust), regional (Arbeitskreis Youthwork); kommunal (Arbeitskreis Sexuelle Bildung im Kreis Warendorf, Zusammenarbeit mit der AIDS-Koordinatorin beim Kreisgesundheitsamt); Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung von Ehrenamtlichen; Berichtswesen: Statistik, Teilnahme an der landesweiten Datenerfassung der Aidshilfe NRW, Verfassung des Jahresberichtes der Beratungsstelle; Qualifizierung von Multiplikator*innen, z.B. durch Umsetzung des Fortbildungskonzepts „Medizinische Rundreise“ der Deutschen Aidshilfe e.V. und Schnelltestschulungen; Spendenakquise/Beantragung von Fördergeldern.

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